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Hand in Hand
Eine Fotoausstellung von Michaela Böhning

Plakat zur Ausstellung: Hand in Hand Eine Fotoausstellung von Michaela Böhning

Projektbeschreibung der Zusammenarbeit mit Awo und Fotoandersart

„Kommunikation & Interaktion mittels Kreativität  zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern in der Pubertät."

Begegnungen zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen gehören in unserer Gesellschaft nicht zum Alltag. So sind diese Begegnungen immer noch geprägt von Unsicherheit und Vorurteilen.

Doch es geht auch anders: Im Kindergarten ist Integration behinderter Menschen vielerorts schon eine Selbstverständlichkeit, da im Kleinkindalter gerade die Wesensbildung gefördert wird.

Später dann, während der Schulzeit und im Rahmen unserer Gesellschaft, vollziehen sich menschliche Entwicklung und menschlicher Erfolg zunehmend und mitunter ausschließlich nach dem Leistungsprinzip. An den Schulen in unserer Gesellschaft werden kaum integrative Begegnungen angeboten, so dass die Entwicklungsschere behinderter und nicht behinderter Menschen zunehmend auseinander klafft.

Um dem positiv und optimistisch entgegen zu wirken, entfalteten Bianca Bergmann, Leiterin der integrativen Begegnungsstätte der AWO in Moers und ich als Mutter und Fotografin die Idee der „ Kreativen Ecke" - das ist: ein Kurs, in dem behinderte und nicht behinderte Jugendliche gemeinsam „Kreatives" schaffen. Hier sind bislang nicht nur künstlerisch interessante Objekte, sondern pro Treffen fast 200 Bilder zur Auswahl entstanden. Darüber hinaus entwickelte sich eine Fülle wertvoller Erfahrungen und positiver menschlicher Begegnungen.

Gerade in der Pubertät, der Zeit des Erwachsenwerdens, ist es besonders wichtig, geistig offen, tolerant und neugierig zu bleiben. Dass ein Miteinander, gerade auch mit behinderten Menschen, auch bereichernd sein kann, zeigen die Fotografien von Michaela Böhning, die über ein Jahr hinweg die Begegnungen von zwölf Kurstreffen fotografisch festhielt.

Austellungsbeschreibung: Hand in Hand

Neben dem thematischen Schwerpunkt, der Integration behinderter Menschen, wird ein inhaltlicher und persönlicher historischer Bogen zur ersten Ausstellung von 1999  „Miteinander-Sein" gespannt und lässt mit Spannung erwarten, was aus den damaligen Sandkastenkindern  geworden ist. Drei behinderte Kinder von damals sind auch in der heutigen Ausstellung „ Hand in Hand" mit dabei.

Die gesamte Fotoausstellung umfasst 60 Fotografien, die teils in Bildergeschichten in 25 Holzbilderrahmen im Format 50x70cm gezeigt werden.

Das künstlerische Medium der Schwarz- weiß Fotografie wird erstmals mit kleinen Farbanteilen des ursprünglichen Farbfotos versehen. Dieser Effekt lenkt den Betrachter in direktem Bezug zum Foto und dessen Bildaussage oder ist auch als selbständige Inspiration zu verstehen. Dezent werden verbindende Inhalte mit Farbe dargestellt und regen zum Nachdenken an.

Beispielsweise sind in einem Bild die Farben Gelb - Rot - Blau hervorgehoben - es sind die Grundfarben - wenn man sie mischt, ergeben sich alle weiteren Farben. Dieser Gedanke wird in das Bild hineingetragen und im übertragenen Sinne, kann Integration sehr bunt und vielfältig sein.

Ein weiterer Bildgedanke - den Himmel teils farbig darzustellen, soll auf die Gemeinsamkeit hinweisen, dass wir alle unter dem gleichen Himmel sind und der Picknickkorb mit den bunten Bechern das Zusammensein erleichtert.

In jedem der 60 Fotografien bilden die Farbe und die Nichtfarbe den Zugang zur Bildaussage, unterstreichen diese und regen den Betrachter zur eigenen Sichtweise an.

Berührungsängste werden auf subtile Weise spürbar und eventuell bewusster. Dies ist die zentrale Intention der Ausstellung.

Ebenfalls, dass trotz klaffender Entwicklungsschere ein Miteinander in den Bereichen Kreativität und Freizeit zu wechselseitigen Erfahrungen führen kann.